Das Theater Bremen ist das Stadttheater von Bremen und umfasst vier Sparten: Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Kinder- und Jugendtheater mit den vier Spielstätten Theater am Goetheplatz, Kleines Haus, Brauhaus und Brauhauskeller.
In jeder Spielzeit stehen mehr als 30 Premieren mit 600 Vorstellungen auf dem Programm, aber auch Konzerte und Partys.
Das Kleine Haus wurde in der Spielzeit 2012/2013 sorgfältig umgebaut und umfasst seither etwa 200 Plätze auf einer Tribüne, die eine ideale Sicht auf Schauspiel und Tanz ermöglicht.
Kontakt
Kleines Haus
Theater Bremen Am Goetheplatz 1-3 D-28203Bremen
„Der Wolf wechselt sein Haar, aber nicht seine Haut.“ (Albanisches Sprichwort) — Was macht es mit einem jungen Menschen, wenn alles, woran er geglaubt hat, von heute auf morgen nicht mehr gilt? Albanien 1990: die letzte kommunistische, stalinistische Diktatur in Europa, mit Mangelwirtschaft und Geheimpolizei. Für die elfjährige Lea Ypi ihre Heimat, ein Ort der Geborgenheit und Freiheit. Alles ändert sich, als in Berlin die Mauer fällt und in Tirana die Statue von Enver Hoxha vom Sockel stürzt. Lea muss erkennen, dass ihre Familie gegen das Regime war und ihr so einiges verschwiegen hat. Nun engagiert sich die Mutter in der Politik und der Vater muss als Hafendirektor Menschen entlassen. Das Land versinkt im Chaos, Italien weist die Schiffe voller Flüchtender ab und Lea beginnt sich zu fragen, was das eigentlich ist: Freiheit. Anhand eigener Kindheitserfahrungen beschreibt Lea Ypi einfühlsam, wie es ist, wenn Menschen vom Sturm der Geschichte erfasst werden und sich neu zurechtfinden müssen.
Regie: Armin Petras
Bühne: Peta Schickart
Kostüme: Annette Riedel
Licht: Norman Plathe-Narr
Dramaturgie: Nina Rühmeier
Termine
So 20.10.2024, 18:30
Sa 9.11.2024, 19:30
Mi 20.11.2024, 19:30und weitere Termine
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Bewertungen & Berichte Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte
Schauspiel
Faust
von Johann Wolfgang von Goethe
Ein Projekt von Felix Rothenhäusler und Siegfried W. Maschek
„Just gonna stand there and watch me burn? Well, that’s alright, because I like the way it hurts.“ (Eminem, Rihanna) — Trotz seines Alters bleibt er der Ewigstudierende, Forschende, trotz aller Überfütterung der rastlos Stürmende, Drängende. Will wissen, was die Welt zusammenhält. Faust ist der Klassiker der Klassik, ein Text, mit dem man nicht fertig wird. Schauspieler Siegfried W. Maschek hat sich wieder und wieder mit ihm befasst und wird ihn nun sprechen, greifen, den oft zitierten Text. Allein auf der Bühne und dann doch wieder unterstützt oder bedrängt von einer Gruppe, einem Chor, von der Welt, die steigt und fällt. Wer und was spricht da zu uns? Theaterdichter, Geist, Mephisto, Helena, Gretchen: „Meine Ruh ist hin“. Ein Strom der Worte, eine Flut der Bilder. Es will einem schier das Herz verbrennen. Die Schöpfung erschöpft, die Welt überwältigt, voller Informationen und Sensationen. „Der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an.“
Konzept und Regie: Siegfried W. Maschek, Felix Rothenhäusler
Bühne und Kostüme: Katharina Pia Schütz
Licht: Norman Plathe-Narr
Musik: Jan Grosfeld
Dramaturgie: Stefan Bläske
„What’s missing in the poem, exists in its readers“ (Arie Sivan / Sivan Ben Yishai) — Emilia sei schön, Emilia sei tugendhaft, Emilia sei „Jungfrau“. Der Prinz begehrt sie, sein Kammerherr vermittelt den Mord an ihrem Bräutigam und ihr Vater ersticht sie aus Angst um ihre Tugend. Die Titelfigur selbst bleibt über den Dramenverlauf nur Projektionsfläche und Gegenstand männlicher Besitzansprüche. Dieses bürgerliche Trauerspiel aus dem 18. Jahrhundert zählt zu den Schlüsselwerken der Aufklärung und ist bis heute fester Bestandteil des deutschsprachigen Literaturkanons, nun Abiturstoff in Bremen. Doch wie lesen und erzählen wir heute Geschichten, die durch patriarchale Strukturen geprägt sind? Das junge Team um Regisseurin Rahel Hofbauer schärft den Blick auf Herrschaft, Macht und Männlichkeiten. Wie lässt sich durch die Fokussierung auf die handlungstragenden Rollen die Titelfigur als Leerstelle entlarven? Wie kann diese Leerstelle nutzbar gemacht werden, um Raum zu schaffen für neue Lesarten und Perspektiven?
Regie: Rahel Hofbauer
Bühne und Kostüme: Andrea Künemund
Musik: Jan Grosfeld
Licht: Kathrin Langner
Choreografische Mitarbeit: Birgit Freitag
Dramaturgie: Elif Zengin
Anfragen für Schulbuchungen gern direkt an Sara Altunsoy (Schulen und Gruppen) Tel 0421 . 3653 - 340 schulen@theaterbremen.de
Ein Sezen Aksu-Liederabend von Selen Kara, Torsten Kindermann und Akın Emanuel Şipal
Ausgehend von eigenen Familienerfahrungen und Fragen, die sie sich zum Thema Heimat und Ankommen stellen, haben sich Regisseurin Selen Kara und Musiker Torsten Kindermann für eine Drehung der Perspektive, für eine Utopie der Gastarbeitergeschichte, entschieden.
Stellen wir uns vor: Das Wirtschaftswunder fand nach dem Zweiten Weltkrieg in der Türkei statt und deutsche Gastarbeiter:innen halfen, die Türkei wiederaufzubauen. Statt Bremen war Istanbul die Stadt, die die Neuankömmlinge willkommen hieß. Mit einem deutschsprachigen Ensemble und einer deutsch-türkischen Band setzt sich das Team diesem Gedankenspiel aus. Autor Akın Emanuel Şipal hat Texte verfasst, die die Lieder von Sezen Aksu und die Ideen von Torsten Kindermann und Selen Kara zu einer tragikomischen Geschichte verweben. Auf Deutsch wird von der Lebenssituation der Auswanderer:innen erzählt und auf Türkisch die Sehnsucht nach Glück und Heimat besungen. Im Zentrum stehen die Lieder von Aksu, der Königin des türkischen Pop, die drei Generationen der türkischen Gesellschaft weltweit begleiten.
Bei den Vorstellungen von Istanbul sammelt das Ensemble Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien. Die Senden gehen an die türkische Hilfsorganisation Ahbap, die von dem Musiker Haluk Levent gegründet wurde, und die The White Helmets für Syrien. Bislang sind dabei 3.250,21 € zusammengekommen.
Setliste
1. O sensin
2. Hadi bakalım
3. Kaçın kurası
4. Küçüğüm
5. Seni istiyorum
6. Şarkı söylemek lazım
7. Sen Ağlama
8. Düş bahçeleri
9. Masum değiliz
10. Pardon
11. Onu alma beni
12. Dedikodu
13. Sarışınım
14. Herşeyi yak
15. Istanbul Istanbul olalı Şımarık
Regie: Selen Kara
Fassung: Selen Kara
Text & Übersetzung der Liedtexte: Akin Emanuel Şipal
Musikalische Leitung, Idee: Torsten Kindermann
Bühne: Thomas Rupert
Kostüme: Emir Medic
Licht: Frédéric Dautier
Dramaturgie: Viktorie Knotková
„Buy less, choose well and do it yourself!” (Vivienne Westwood) — Ist die Bühne ein Ort der Transaktion, und wenn ja, zwischen wem? Ist Kunst eine Ware und wie bestimmt sich ihr Wert? In seiner neuen Arbeit wirft Hauschoreograf Samir Akika einen Blick auf das Selbstverständnis künstlerischer Arbeit zwischen Dienstleistung und Selbstverwirklichung. Inspiriert von Konzeptkunst, Punk und künstlerischen Manifesten, die das Alltägliche ins Interesse der Öffentlichkeit rücken, interessieren sich Akika und die Tänzer:innen von Unusual Symptoms für die Hierarchien zwischen Performer:innen und Publikum und das Verhältnis zwischen Bedeutsamkeit und Eskapismus. „In Fools At Work“ vermischen sich performative Experimente und künstlerischer Aktivismus zu einem getanzten Happening über den Wert der Kunst.
“Buy less, choose well, and do it yourself!” (Vivienne Westwood) — Is the stage a place of transaction, and if it is, how do we determine its value? In his new work, house choreographer Samir Akika takes a look at the self-concept of artistic work between a provision of services and self-realisation. Inspired by concept art, punk, and artistic manifestos that move the mundane into the sphere of public interest, Akika and the Unusual Symptoms dancers are intrigued by the hierarchies between performers and audience and the relationship between significance and escapism. “Fools At Work” fuses performative experimentation and artistic activism into a danced happening about the value of art.
Choreografie: Samir Akika
Bühne: Karl Rummel
Kostüme: Saskia Kummle
Musik: Suetzsu, jayrope
Licht: Christian Kemmetmüller
Dramaturgie: Gregor Runge
Künstlerische Mitarbeit: Chaewon Song
Termine
Sa 19.10.2024, 19:30
Di 31.12.2024, 16:00
Di 31.12.2024, 20:00
mit einer Liebeserklärung von Helene Hegemann
von Anne Sophie Domenz und Maartje Teussink
„Women are my leaders.“ (Jim Jarmusch) — Nach dem Mothermonster of Pop, Madonna, wenden sich die Regisseurin Anne Sophie Domenz und die Musikerin Maartje Teussink der Godmother des Punk zu: Patti Smith! Kaum 20-jährig zog sie 1967 nach New York und lebte dort mit dem Fotografen Robert Mapplethorpe zusammen. „Because the Night", eine Zusammenarbeit mit Bruce Springsteen, wird zum Hit. Mapplethorpe, ihr engster Freund, stirbt an Aids. Sie fotografiert, malt, schreibt und singt an gegen den Tod, für ihre und seine Unsterblichkeit. Sie heiratet, reist, lebt in den 80ern zurückgezogen in Detroit. Kehrt zurück auf die Bühne, „um Geld zu verdienen“. Ein Album folgt auf das andere. Sie singt im Vatikan – „Ich bin nicht gegen Jesus, aber ich war zwanzig und wollte meine eigenen Fehler machen und nicht, dass irgendjemand für mich stirbt.“ Helene Hegemann schreibt über ihre Begegnung mit der Ausnahmekünstlerin, über Idole, Tod und die Kraft der Kunst.
Musikalische Leitung: Romy Camerun, Maartje Teussink
Regie: Anne Sophie Domenz
Ausstattung: Anne Sophie Domenz
Arrangements, Sounddesign, Samples: Maartje Teussink
Dramaturgie: Jan Grosfeld
„So müssen wir nun doch unsere Füße in die Stadt tauchen.“ (Karin Peschka) — Kemal Arslan hatte es einmal weit gebracht: Er war ein Fußballstar. Ein Traum, der durch einen Autounfall allerdings früh platzte. Der 21-Jährige kehrt in seine Heimatstadt zurück – nach „Hawaii“, ein Hochhausbezirk in Heilbronn, der von migrantischen Erfahrungen und sozialen Auseinandersetzungen geprägt ist. Kemal blickt nur noch zurück, die Gespräche mit seinen Eltern drehen sich im Kreis und seine Schritte führen ihn nicht weiter als in einen Club, in ein Wettbüro oder zu einer türkischen Hochzeitsfeier. Am liebsten würde er mit seiner Ex-Freundin Sina eine romantische Zukunft gestalten. Stattdessen findet er sich zwischen aufgeheizten Fronten wieder, die Lage in der Stadt droht zu kippen. Der Autor Cihan Acar erzählt in seinem Debütroman von einem jungen Mann in einer einsamen Suchbewegung – durch alte Erinnerungen und neue Begegnungen. Ihn treibt die Sehnsucht nach Geborgenheit und die Frage nach einem Sinn: Wie ist ein Neubeginn möglich, wenn man den Boden unter den Füßen verliert?
Gefördert von der Stiftung Fußball & Kultur. Euro 2024 und den Bremer Theaterfreunden
Regie: Berfin Orman
Bühne und Kostüme: Șirin Özdin
Choreografie: Shah-Mo „Mosha" Darouiche
Licht: Joachim Grindel
Dramaturgie: Elif Zengin
„Love is an action, never simply a feeling.“ (bell hooks) — Verbindungen – zwischen Menschen, Orten, Körpern und Communities – sind ein Thema, das den brasilianischen Choreografen Renan Martins wiederholt umtreibt. Auf lustvolle wie kritische Weise und beeinflusst von seinen persönlichen Erfahrungen als queere Person of Color in Europa, verbindet Renan Martins zeitgenössischen Tanz und musikalische Bezüge mit politischer Reflexion. Nachdem er sich in seinen Ensemblestücken zuletzt mit Clubkultur als kollektiver Praxis beschäftigt hat, richtet er den Blick nun auf das Persönliche. Inspiriert von bell hooks’ Buch All About Love: New Visions beschäftigt sich Renan Martins mit unserem Verhältnis zu Beziehungen und Intimität. Seine neue Arbeit ist ein Tanz von der Trennung zur Verbindung, über eine Gesellschaft, die den Individualismus ständig verstärkt. Doch wenn wir neurologisch so verdrahtet sind, dass wir uns mit anderen verbinden müssen, wie lange können wir es dann ohne Beziehung, ohne Zugehörigkeit, ohne Zusammensein aushalten?
Choreografie: Renan Martins
Kostüme: Sofie Durnez
Musik: Zen Jefferson
Dramaturgie: Gregor Runge
Choreografische Mitarbeit: Andy Zondag
Das Theater Bremen ist das Stadttheater von Bremen und umfasst vier Sparten: Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Kinder- und Jugendtheater mit den vier Spielstätten Theater am Goetheplatz, Kleines Haus, Brauhaus und Brauhauskeller.
In jeder Spielzeit stehen mehr als 30 Premieren mit 600 Vorstellungen auf dem Programm, aber auch Konzerte und Partys.
Das Kleine Haus wurde in der Spielzeit 2012/2013 sorgfältig umgebaut und umfasst seither etwa 200 Plätze auf einer Tribüne, die eine ideale Sicht auf Schauspiel und Tanz ermöglicht.