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Diamonds
Kleines Haus
„Love is an action, never simply a feeling.“ (bell hooks) — Verbindungen – zwischen Menschen, Orten, Körpern und Communities – sind ein Thema, das den brasilianischen Choreografen Renan Martins wiederholt umtreibt. Auf lustvolle wie kritische Weise und beeinflusst von seinen persönlichen Erfahrungen als queere Person of Color in Europa, verbindet Renan Martins zeitgenössischen Tanz und musikalische Bezüge mit politischer Reflexion. Nachdem er sich in seinen Ensemblestücken zuletzt mit Clubkultur als kollektiver Praxis beschäftigt hat, richtet er den Blick nun auf das Persönliche. Inspiriert von bell hooks’ Buch All About Love: New Visions beschäftigt sich Renan Martins mit unserem Verhältnis zu Beziehungen und Intimität. Seine neue Arbeit ist ein Tanz von der Trennung zur Verbindung, über eine Gesellschaft, die den Individualismus ständig verstärkt. Doch wenn wir neurologisch so verdrahtet sind, dass wir uns mit anderen verbinden müssen, wie lange können wir es dann ohne Beziehung, ohne Zugehörigkeit, ohne Zusammensein aushalten? Choreografie: Renan Martins Kostüme: Sofie Durnez Musik: Zen Jefferson Dramaturgie: Gregor Runge Choreografische Mitarbeit: Andy Zondag mit Audiodeskription
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Calving
Kleines Haus
In ihrer ersten Arbeit mit Unusual Symptoms hat die US-amerikanische Choreografin Faye Driscoll ein Ritual der Berührung entwickelt, in dem sich sechs Tänzer:innen einander radikal annähern. Calving (zu dt. Kalben), das Abbrechen größerer Eismassen vom Rand eines Gletschers, dient als visuelle Metapher für das langsame Ineinanderfallen von sechs Körpern. So wie die Grenzen zwischen den Körpern, verschwimmt in Driscolls neuer Arbeit auch der Raum zwischen Bühne und Publikum, zwischen Choreografie, Sound und Skulptur. Daraus entwickelt sich ein Abend, der alle Sinne aktiviert und dazu einlädt, die Beziehung zu anderen Körpern neu zu erfahren. Faye Driscoll ist bekannt für Arbeiten, die komplexe Anforderungen an die Sinne stellen und das Publikum dazu bringen, sich der eigenen Verstrickung in das Geschehen bewusst zu werden. Ihre in den USA entstandenen Produktionen waren auf Festivals wie der Venedig Biennale, Festival d’Automne à Paris und dem Melbourne Festival zu sehen. Gemeinsam mit Unusual Symptoms hat Faye Driscoll nun erstmals ein neues Stück in Europa produziert. Konzept und Choreografie: Faye Driscoll Bühne: Jake Margolin, Nick Vaughan Kostüme: Irene Ip Licht: Christian Kemmetmüller Musik: Ben Vida Dramaturgie: Dages Juvelier Keates
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Kohlhaas (No Limits)
Kleines Haus
Uraufführung: 14.2.2025 „Lately, I’ve been dressing for revenge.“ (Taylor Swift) — Kleists 1810 erschienene Novelle über den Pferdehändler Michael Kohlhaas, der aus Rache für ein erfahrenes Unrecht einen beispiellosen Kreislauf der Gewalt entfesselt, ist ein rasanter Thriller über Recht versus Gerechtigkeit und das Aufbegehren eines Individuums gegen den Staat. Kohlhaas ist ein Berserker, eine Figur von höchster moralischer Ambivalenz, der von Kleist als „einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“ beschrieben wird. Am Ende seines Feldzugs liegen Städte in Trümmern und Kohlhaas selbst findet sich auf dem Schafott wieder. Mit einem heutigen Blick schaut Autor und Regisseur Felix Krakau, der am Theater Bremen zuletzt „Royals“ inszeniert hat, auf Kleists berühmte Erzählung und fragt nach der Berechtigung der Mittel, nach Auswegen aus dem Strudel und ob es das überhaupt geben kann: einfache Lösungen in einer komplexen Welt. Regie und Text: Felix Krakau Bühne und Video: Florian Schaumberger Kostüme: Jenny Theisen Licht: Marius Lorenzen Musik: Timo Hein Dramaturgie: Sonja Szillinsky
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Fools At Work
Kleines Haus
„Buy less, choose well and do it yourself!” (Vivienne Westwood) — Ist die Bühne ein Ort der Transaktion, und wenn ja, zwischen wem? Ist Kunst eine Ware und wie bestimmt sich ihr Wert? In seiner neuen Arbeit wirft Hauschoreograf Samir Akika einen Blick auf das Selbstverständnis künstlerischer Arbeit zwischen Dienstleistung und Selbstverwirklichung. Inspiriert von Konzeptkunst, Punk und künstlerischen Manifesten, die das Alltägliche ins Interesse der Öffentlichkeit rücken, interessieren sich Akika und die Tänzer:innen von Unusual Symptoms für die Hierarchien zwischen Performer:innen und Publikum und das Verhältnis zwischen Bedeutsamkeit und Eskapismus. „In Fools At Work“ vermischen sich performative Experimente und künstlerischer Aktivismus zu einem getanzten Happening über den Wert der Kunst. “Buy less, choose well, and do it yourself!” (Vivienne Westwood) — Is the stage a place of transaction, and if it is, how do we determine its value? In his new work, house choreographer Samir Akika takes a look at the self-concept of artistic work between a provision of services and self-realisation. Inspired by concept art, punk, and artistic manifestos that move the mundane into the sphere of public interest, Akika and the Unusual Symptoms dancers are intrigued by the hierarchies between performers and audience and the relationship between significance and escapism. “Fools At Work” fuses performative experimentation and artistic activism into a danced happening about the value of art. Choreografie: Samir Akika Bühne: Karl Rummel Kostüme: Saskia Kummle Musik: Suetzsu, jayrope Licht: Christian Kemmetmüller Dramaturgie: Gregor Runge Künstlerische Mitarbeit: Chaewon Song
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Mach es gut! Geschichte eines Arbeitslebens
Kleines Haus
Eine junge Frau in Polen. Der Mann, in den sie sich verliebt, geht zum Geldverdienen nach Deutschland. Sie folgt ihm und arbeitet als Putzkraft. Das Verhältnis zu den Menschen, bei denen sie beschäftigt ist, bewegt sich in einem Spannungsfeld von Nähe, Intimität und Ausbeutung. Je älter die Menschen werden, desto mehr Aufgaben übernimmt sie. Erst den Einkauf, dann die Pflege. So kümmert sie sich um andere. Doch wer kümmert sich um sie? Regisseurin Sylvia Sobottka entwickelt auf Basis von Recherchen und ausgehend von ihrer Herkunft ein Theaterstück, das beispielhaft ist für viele Menschen, die im Dienste anderer stehen. In Deutschland beschäftigen über 3 Millionen Haushalte eine Putzkraft (die große Mehrheit davon schwarz beschäftigt). Knapp 5 Millionen Menschen sind pflegebedürftig. Wer macht diese körperlich wie psychisch fordernde Arbeit, in einem System gegenseitiger Abhängigkeiten? Persönlich und poetisch, mal bitter, mal humorvoll, zeigt die Inszenierung ein Porträt von Menschen im Reinigungs- und Pflegesektor, denen nach wie vor die Wertschätzung fehlt. Regie: Sylvia Sobottka Bühne und Kostüme: Léa Dietrich, Viva Schudt Licht: Daniel Thaden Musik: Sebastian Schlemminger Dramaturgie: Stefan Bläske
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Faust
Kleines Haus
Ein Projekt von Felix Rothenhäusler und Siegfried W. Maschek „Just gonna stand there and watch me burn? Well, that’s alright, because I like the way it hurts.“ (Eminem, Rihanna) — Trotz seines Alters bleibt er der Ewigstudierende, Forschende, trotz aller Überfütterung der rastlos Stürmende, Drängende. „Hast du die Sorge nie gekannt?“ – „Ich bin nur durch die Welt gerannt.“ Faust ist der Klassiker der Klassik, ein Strom der Worte, an dem Goethe sein Leben lang gearbeitet hat. Wer und was spricht da zu uns? Theaterdichter, Geist, Mephisto, Gretchen – Schauspieler Siegfried W. Maschek trägt alle vor. Will wissen, was die Welt zusammenhält. Sonne, Mond und Sterne? Wort, Sinn, Kraft, Tat? Vielleicht auch das Theater, irgendwie? So entsteht ein Solo mit Begleitung. „Welch Schauspiel! Aber ach! ein Schauspiel nur! Wo fass ich dich, unendliche Natur?“ Konzept und Regie: Siegfried W. Maschek, Felix Rothenhäusler Bühne und Kostüme: Katharina Pia Schütz Licht: Norman Plathe-Narr Musik: Jan Grosfeld Dramaturgie: Stefan Bläske
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Royals
Kleines Haus
„Es geht nicht nur um unsere Geschichte, es war schon immer so viel größer als wir.“ (Prince Harry, Duke of Sussex) — Im Vereinigten Königreich wird ein neuer König gekrönt, in Deutschland greift Heinrich XIII. Prinz Reuß nach der Macht und auf Netflix boomen Serien wie „The Crown“. Vielerorts wurde der Adel abgeschafft, doch die Royals lassen sich nicht so leicht unterkriegen. Auch im klassischen Theaterkanon begegnen uns die Königshäuser – von Richard III. bis zu King Charles herrscht eine Faszination für die Welt des Adels. Sie sind Teil der Popkultur und gesellschaftlicher Debatten, die Beliebtheitswerte sind hoch. Dabei ist die Geschichte des Adels vor allem eine Geschichte der Herrschaft und Gewalt, der Ausbeutung und Unterdrückung. Woher also kommt die Sehnsucht nach Palast, Prunk und Privilegien – nach einer Parallelwelt jenseits der Demokratie? In „Royals“ begibt sich eine Hofgesellschaft in den heiteren Diskurs – und die nächste Krönung steht kurz bevor. Regie: Felix Krakau Bühne und Video: Florian Schaumberger Kostüme: Jenny Theisen Licht: Marius Lorenzen Musik: Benedikt Brachtel Dramaturgie: Sonja Szillinsky
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Draußen feiern die Leute
Kleines Haus
Uraufführung: 23.1.2025 im Anschluss Premierenfeier „Ich weiß nicht, wohin es geht, alle anderen wissen es, ich nicht.“ (Sasha Marianna Salzmann) — In einem Dorf in Niedersachsen, in dem jährlich das Zwiebelfest für Aufregung sorgt und sonst die Tage eher vorhersehbar sind, verschwinden junge Menschen. Als Flora vermisst wird, nimmt ihre Schwester Jenny zusammen mit drei Klassenkamerad:innen ihre Spur auf, die zu einer mystischen Gestalt namens Rasputin führt. Die Dorfjugendlichen, darunter auch Russlanddeutsche, kennen Ausgrenzung allzu gut und sind so einiges gewohnt. Doch was ihre Spurensuche auslösen wird, geht über ihre Fantasien hinaus. In Sven Pfizenmaiers Debütroman werden die inneren Konflikte des Coming-of-Age, der Wunsch nach Zugehörigkeit sowie die Suche nach Heilung und einer Utopie in einer fantastisch-komischen Formsprache nach außen getragen. Viktor Lamert befasst sich in seiner ersten Inszenierung am Theater Bremen mit kultureller Zugehörigkeit, Zuschreibungen von außen und mit Strategien und Möglichkeiten, diesen auszuweichen. Regie: Viktor Lamert Bühne und Kostüme: Carolin Pflüger Licht: Daniel Thaden Video: Florian Seufert Musik: Jay Pop Dramaturgie: Elif Zengin
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Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte
Kleines Haus
„Der Wolf wechselt sein Haar, aber nicht seine Haut.“ (Albanisches Sprichwort) — Was macht es mit einem jungen Menschen, wenn alles, woran er geglaubt hat, von heute auf morgen nicht mehr gilt? Albanien 1990: die letzte kommunistische, stalinistische Diktatur in Europa, mit Mangelwirtschaft und Geheimpolizei. Für die elfjährige Lea Ypi ihre Heimat, ein Ort der Geborgenheit und Freiheit. Alles ändert sich, als in Berlin die Mauer fällt und in Tirana die Statue von Enver Hoxha vom Sockel stürzt. Lea muss erkennen, dass ihre Familie gegen das Regime war und ihr so einiges verschwiegen hat. Nun engagiert sich die Mutter in der Politik und der Vater muss als Hafendirektor Menschen entlassen. Das Land versinkt im Chaos, Italien weist die Schiffe voller Flüchtender ab und Lea beginnt sich zu fragen, was das eigentlich ist: Freiheit. Anhand eigener Kindheitserfahrungen beschreibt Lea Ypi einfühlsam, wie es ist, wenn Menschen vom Sturm der Geschichte erfasst werden und sich neu zurechtfinden müssen. Regie: Armin Petras Bühne: Peta Schickart Kostüme: Annette Riedel Licht: Norman Plathe-Narr Dramaturgie: Nina Rühmeier
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Because the Night
Kleines Haus
mit einer Liebeserklärung von Helene Hegemann von Anne Sophie Domenz und Maartje Teussink „Women are my leaders.“ (Jim Jarmusch) — Nach dem Mothermonster of Pop, Madonna, wenden sich die Regisseurin Anne Sophie Domenz und die Musikerin Maartje Teussink der Godmother des Punk zu: Patti Smith! Kaum 20-jährig zog sie 1967 nach New York und lebte dort mit dem Fotografen Robert Mapplethorpe zusammen. „Because the Night", eine Zusammenarbeit mit Bruce Springsteen, wird zum Hit. Mapplethorpe, ihr engster Freund, stirbt an Aids. Sie fotografiert, malt, schreibt und singt an gegen den Tod, für ihre und seine Unsterblichkeit. Sie heiratet, reist, lebt in den 80ern zurückgezogen in Detroit. Kehrt zurück auf die Bühne, „um Geld zu verdienen“. Ein Album folgt auf das andere. Sie singt im Vatikan – „Ich bin nicht gegen Jesus, aber ich war zwanzig und wollte meine eigenen Fehler machen und nicht, dass irgendjemand für mich stirbt.“ Helene Hegemann schreibt über ihre Begegnung mit der Ausnahmekünstlerin, über Idole, Tod und die Kraft der Kunst. Musikalische Leitung: Romy Camerun, Maartje Teussink Regie: Anne Sophie Domenz Ausstattung: Anne Sophie Domenz Arrangements, Sounddesign, Samples: Maartje Teussink Dramaturgie: Jan Grosfeld
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Joujouville
Kleines Haus
„I know but I don’t know.” (Blondie) — Von „Funny, how?“ bis „Fools At Work“ hat Hauschoreograf Samir Akika am Theater Bremen bereits so manchen Winkel zwischen persönlicher Geschichte, künstlerischem Experiment und Tanzspektakel ausgefüllt. Was, möchte man fragen, kann da eigentlich noch kommen? Nun, so einiges! Denn Samir Akika gelingt es mit einiger Verlässlichkeit, sich und sein Publikum mit Arbeiten zu überraschen, die man so auf keinen Fall von ihm erwartet hätte. In „Joujouville“ nimmt er das Ensemble von Unusual Symptoms mit an einen imaginären Ort, in dem Spiel und Fantasie die Regeln des Zusammenlebens bestimmten. Zwischen Gameshow, Spielzimmer und Würfelbude erkunden neun Tänzer:innen und zwei Musiker nostalgische Gefühle, entwerfen kleine und große Utopien und überprüfen, wie es wäre, wenn man im Leben immer wieder von vorn beginnen könnte. Choreografie: Samir Akika Bühne: Theresa Isabella Malessa Kostüme: Sibylle Müngersdorf Licht: Christian Kemmetmüller Musik: Shane Fee, jayrope Dramaturgie: Gregor Runge Choreografische Mitarbeit: Andy Zondag
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Solange wir leben
Theater am Goetheplatz
Premiere: 1.3.2024 Fassung von John von Düffel „Ich habe große Sehnsucht nach dieser ganz besonderen Art von Welt, in der man arbeiten und atmen und sich manchmal wie verrückt freuen kann.“ (Anna Seghers) — Der Bremer Autor David Safier erzählt in seinem persönlichsten Roman zärtlich und dramatisch die Geschichte seiner Eltern Waltraut und Joschi. Sie führt vom Wien der 1930er Jahre durch die Gefängnisse der Gestapo nach Tel Aviv, in den Palästinakrieg und später auf die Weltmeere. Der Jude Joschi, der niemals wieder deutschen Boden betreten wollte, wird Seemann – und verliebt sich ausgerechnet beim Landgang in einer Eisdiele in Bremen. Waltraut ist zwanzig Jahre jünger, Tochter eines Werftarbeiters in Walle, bei ihrer ersten Begegnung bereits alleinerziehende Witwe. Gemeinsam bekommen sie einen Sohn, David. Ihre Leben sind voller Höhenflüge und Schicksalsschläge. Nach „Das achte Leben (Für Brilka)“ widmet sich Hausregisseurin Alize Zandwijk wieder einem berührenden Familienepos, einem Welt- und zugleich Heimatroman. Regie: Alize Zandwijk Bühne: Thomas Rupert Kostüme: Sophie Klenk-Wulff Licht: Mark Van Denesse Musik: Matti Weber Video: Wim Bechtold Dramaturgie:
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Über.Leben
Theater am Goetheplatz
Die neue Community Dance Produktion ÜBER.LEBEN von DE LooPERS-dance2gether setzt sich mit der Thematik unserer Existenz, als unmittelbaren Teil der Natur auf unserer Erde auseinander. Jahrtausendelang war das [Über]Leben der Menschen eng mit ihrem tiefen Verständnis und Respekt für die Natur verbunden. Tanz, Musik und Gesänge waren ein unmittelbarer Teil und Ausdruck dieser elementaren Beziehung. Zunehmend entfremdet sich der Mensch von der Natur, versucht sie rücksichtslos den eigene Bedürfnissen anzupassen und bringt sie dabei immer mehr aus dem Gleichgewicht. Dadurch verlieren wir die Verbindung zu ihr und unseren Mitgeschöpfen, mit denen wir diesen einzigen Planeten teilen und gefährden dabei letzten Endes die eigene Existenz. ÜBER.LEBEN widmet sich mit 60 Tanzenden, 70 Sänger*innen und einem Musikensemble dieser fragiler Beziehung. Die Musik wird in Zusammenarbeit mit Julio Fernandez, dem Leiter des Chors IntoNation der Hochschule Bremens, basierend auf Stimmklängen entwickelt und live präsentiert.
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| Schauspiel
Vor Sonnenaufgang
Theater am Goetheplatz
„Ganz aufgehen in der Familie, heißt ganz untergehen.“ (Marie von Ebner-Eschenbach) — Vordergründig scheint es gut zu laufen für die Familie Krause: Das Unternehmen ist erfolgreich in die Hände des Schwiegersohns Thomas übergegangen und Martha, eine der beiden Töchter, erwartet ihr erstes Kind. Doch als Thomas’ alter Studienfreund Alfred zu Besuch kommt, offenbaren sich die verborgenen Konflikte, Enttäuschungen und Sehnsüchte der Familienmitglieder. Und die Freunde müssen feststellen, dass sie politisch und menschlich weit auseinandergedriftet sind. Alfred konfrontiert Thomas mit ehemals geteilten Idealen und fragt: Warum erscheinen die Gräben zwischen den politischen Positionen so unüberwindlich? In seiner Überschreibung des berühmten Dramas von Gerhart Hauptmann, dessen Erscheinen 1889 großes Aufsehen erregte, porträtiert der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer eine Familie und zugleich eine Gesellschaft Vereinzelter, die nicht zueinander finden. Regie: Klaus Schumacher Bühne: Katrin Plötzky Kostüme: Karen Simon Musik: Tobias Vethake Licht: Christian Kemmetmüller Dramaturgie: Sonja Szillinsky
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| Oper
Die Liebe zu den drei Orangen
Theater am Goetheplatz
Text vom Komponisten nach Carlo Gozzi „Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen.“ (Theodor W. Adorno) — Was soll schon dabei herauskommen, wenn Hinz und Kunz ein Theaterstück nach ihrem Geschmack verlangen? Der eine bevorzugt die Katharsis der Tragödie, der andere die Zerstreuung der Komödie, manche lieben das lyrische Drama und wieder andere den Klamauk – und ganz andere wollen am liebsten gar nichts denken. Das Ergebnis kann eigentlich nur das totale Chaos sein – oder eben Theater. Wie im Falle von Prokofjews aberwitzigem Märchen über einen sehr melancholischen Prinzen, der sich in drei Orangen verliebt. Denn hier sollen doch alle auf ihre Kosten kommen. Getreu dem Motto „Mehr ist mehr!“ wird also aufgefahren, was die Trickkiste des Theaters zu bieten hat: Märchen und Masken, Könige und Zauberer, Prinzessinnen und Prinzen, böse Flüche und gute Wünsche, ein bisschen Liebe, ein bisschen Lachen. Und natürlich ein Happy End. Und ganz klar: drei Orangen! Musikalische Leitung: Sasha Yankevych Regie: Frank Hilbrich Bühne: Sebastian Hannak Kostüme: Gabriele Rupprecht Licht: Christian Kemmetmüller Chordirektor: Karl Bernewitz Dramaturgie: Frederike Krüger In deutscher Sprache mit deutschem Übertext
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| Oper
Béatrice et Bénédict
Theater am Goetheplatz
Premiere: 9.2.2025 „Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single.“ (Parship) — Für eine gute Liebeskomödie nehme man: vier junge Leute, zwei Vorstellungen von Liebe, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und den einen oder anderen Drahtzieher, der das Liebeskarussell von außen kräftig anschiebt. Héro und Claudio träumen von Ehe, häuslichem Glück und Sofa-Gemütlichkeit und wollen so schnell wie möglich unter die Haube. Béatrice und Bénédict hingegen sind selbsterklärte Liebesskeptiker und Ehemuffel, die wortstark äußern, was sie voneinander halten: nämlich nichts. Wie verkuppelt man zwei eingefleischte Singles, die keinen größeren Spaß kennen, als sich gegenseitig zu beleidigen? Man flüstert ihnen ein, dass die eine hoffnungslos in den anderen verliebt sei – und umgekehrt. Mit „Béatrice et Bénédict“ setzt Hector Berlioz 1862 einen heiteren Schlusspunkt unter sein Opernschaffen und spinnt eine feinsinnige, musikalische Komödie über spitzzüngige Gefechte auf dem Feld der Liebe, geglückte Verkupplungen und eine Hochzeit zu viert. Musikalische Leitung: Stefan Klingele Regie: Susanne Lietzow Bühne: Aurel Lenfert Kostüme: Jasna Bošnjak Chorleitung: Karl Bernewitz Video: Petra Zöpnek Licht: Norman Plathe-Narr Dramaturgie: Caroline Scheidegger In französischer Sprache mit deutschem Übertext
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| Musiktheater
Sing, Sing, Sing!
Theater am Goetheplatz
„Now you’re singing with a swing.“ (Benni Goodman) — Musikdirektor Stefan Klingele erfüllt sich einen langgehegten Wunsch: einmal eine Bigband zu dirigieren. Die Bremer Philharmoniker wie das Gesangsensemble ziehen mit und präsentieren vollen Sound, Fulminanz, Glanz und einen Rhythmus, bei dem man mit muss. Lauthals wird in fremden Gewässern gewildert und mit Songs von Cole Porter, Irving Berlin, Glenn Miller und Duke Ellington für gute Laune und Swing in den Knochen gesorgt. Die Musik steht im Vordergrund, doch fürs Auge ist in dieser nostalgischen Revue gesorgt: Kostümwechsel, Glitter, Glitzer und funkelnde Opulenz. Durch das Programm führt die Entertainerin und unsere „Dolly“ Gayle Tufts, die durch ihren widerständigen Charme und das unverwechselbare Denglish zum Bremer Publikumsliebling geworden ist. It’s Showtime! Musikalische Leitung: Stefan Klingele Szenische Einrichtung: Frank Hilbrich Moderation: Gayle Tufts Bühne und Kostüme: Theresa Isabella Malessa Licht: Christian Kemmetmüller
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| Musical
Der 35. Mai
Theater am Goetheplatz
„Ich habe viele Leute auf Reisen getroffen. Ich bin sogar mir selbst begegnet.“ (James Baldwin) — Konrad ist gut in Mathe, schlecht im Aufsatzschreiben. Und jetzt soll er einen Text über die Südsee schreiben. Furchtbar! Wie gut, dass Onkel Ringelhuth überaus unternehmungslustig ist und gerade ein singendes, steppendes Zirkuspferd vorbeikommt, das beherzt einen Ortstermin anberaumt: Also auf in die Südsee, zuerst durch den Schrank ins Schlaraffenland mit seinen bewegungsarmen Bewohner:innen, dann zu einer Rittergesellschaft mit kräftemessenden Männern, durch eine verkehrte Welt, in der Kinder ihre missratenen Eltern erziehen, und vorbei an einer vollautomatisierten Stadt. Das Auftragswerk für das Theater Bremen ist eine Hommage an die großen Orchestermusicals im Stil von „Hello, Dolly!“ und „Mary Poppins“ und an den Autor Erich Kästner, der vor nahezu einem Jahrhundert eine visionäre Kritik einer Zukunft entwarf, die unsere Gegenwart ist. Musikalische Leitung: Stefan Klingele Regie: Martin G. Berger Bühne: Sarah-Katharina Karl Kostüme: Esther Bialas Choreografie: Marie-Christin Zeissett Chorleitung: Karl Bernewitz Licht: Marius Lorenzen Dramaturgie: Caroline Scheidegger In deutscher Sprache
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